par-ce-val Jugendhilfe
  • HOME
  • UNSERE ARBEIT
  • MITARBEIT
  • ERFAHRUNGSBERICHTE
  • STANDORTE
  • GALERIE
  • PRESSE
  • ÄMTERZUGANG
  • KONTAKT
  • Menü Menü

Selbstverständnis

Wir verfolgen das Ziel, jungen Menschen Orientierung und einen geeigneten Rahmen zur individuellen Persönlichkeitsentwicklung zu bieten.  Besonders dann, wenn Jugendliche in ihrer aktuellen Lebenssituation von Entwicklungsstörungen, Verhaltensproblemen, Straffälligkeit, Drogenabhängigkeit und Alkoholproblemen betroffen sind oder in der Gefahr stehen, eine Manifestation dieser Problematik zu entwickeln, ist fachliche Hilfe angezeigt. Hierfür wurden und werden im Rahmen der Jugendhilfe Maßnahmen und Hilfestellungen entwickelt, die einem ganzheitlichen Ansatz und Menschenbild folgen, das unabhängig von Geschlecht, Nationalität und Religion ist. Wir verstehen Devianz, Gewalttätigkeit und Sucht als eine wesentliche Beeinträchtigung der sich entwickelnden Persönlichkeit. Solche Probleme stehen manchmal in Wechselwirkung mit psychischen Störungen (Comorbidität), manche junge Menschen zeigen selbstverletzendes Verhalten. Solche Phänomene stellen daher kein Ausschlusskriterium für eine Aufnahme in der Einrichtung dar. Jungen Menschen bieten wir Unterstützung in schwierigen Phasen ihrer Persönlichkeitsentwicklung durch eine „Rund-um-die-Uhr-Betreuung“ mit umfassenden heilpädagogischen,

sozialpädagogischen, psychotherapeutischen und sozialtherapeutischen Maßnahmen an. Durch einen klar strukturierten Rahmen erhalten die jungen Menschen Orientierung, um einen Weg aus der oft „gelernten Hilflosigkeit“ herauszufinden. Sie lernen, die Konflikte des Lebens zu handhaben, ihre Ressourcen schöpferisch zu entfalten und damit Aufgaben und Anforderungen besser zu bewältigen. Sie sollen ihre Sozialbeziehungen sinnvoller gestalten sowie ihre gesellschaftlichen Teilhabechancen ergreifen können. Damit entwickeln sich zugleich auch Hilfestellungen, um sich in eine geschlechtsspezifische, gesellschaftliche und berufliche Identität hinein zu finden. Der junge Mensch wird sichtbar und verantwortlich. Durch unsere verschiedenen Einrichtungen im Verbund werden individuelle und flexible Angebote für junge Menschen vorgehalten und umgesetzt, beispielsweise eine weiterführende Betreuung für die nachhaltige Verselbständigung bei Veränderung der Kostenzuständigkeit oder der Indikation, um eine möglichst umfassende psychosoziale Unterstützung mit geeigneter Perspektive anzubieten.

Zielgruppe

Aufnahme finden junge Menschen, unabhängig von Geschlecht, Religion und Nationalität, die in ihrer aktuellen Lebenssituation von Drogenabhängigkeit betroffen sind, oder bei denen eine starke Gefährdung vorliegt, und eine Manifestation der Problematik bei ausbleibender stationärer Hilfestellung als wahrscheinlich erscheint. Drogenmissbrauch und Abhängigkeit ist häufig von abweichendem Verhalten wie z.B. Straffälligkeit begleitet, dies ist daher kein Ausschlusskriterium. Nicht selten stehen Drogenmissbrauch und Drogenabhängigkeit in Wechselwirkung mit psychischen Störungen, womit diese ebenfalls kein Ausschlusskriterium bilden. Als geeignete Altersgruppe bei Aufnahme werden 13- bis 18-Jährige gesehen, wobei Ausnahmen das Alter betreffend möglich sind.

Bei Vorliegen der Kostenübernahme durch die Heimatbehörde und bei gegebener Indikation ist auch eine überregionale Aufnahme möglich. Die jungen Menschen erhalten einen Rahmen, in dem sie Orientierung bekommen, um aus der oft „gelernten Hilflosigkeit“ herauszufinden. Sie lernen die Konflikte des Lebens handzuhaben, ihre schöpferisch kreativen Fähigkeiten zu entfalten. Sie erleben sich idealerweise als Gestalter ihrer Biographie, sie lernen ihre Sozialbeziehungen fruchtbar zu gestalten sowie ihre gesellschaftlichen Teilhabechancen zu ergreifen. Nicht zuletzt bekommen sie Hilfestellung eine geschlechtsspezifische, gesellschaftliche und berufliche Identität im Sinne der Integrativen Identitätskonzeption (Petzold 2001p) zu entwickeln, um in einer demokratischen Gesellschaft verantwortlich und initiativ mitzuwirken.

Hintergrund und Zielstellung

Als die Initiatoren 1999 die Arbeit der „par-ce-val Jugendhilfe im Verbund“ begonnen haben, konnten sie auf zwei sich ergänzende Referenztheorien und deren bis dahin vorliegenden Erkenntnisse aufbauen: die „Anthroposophie“ und die „Integrative Therapie“. Eine solche „Kombination“ zeigt eine Neuorientierung in der langen therapeutischen und heilpädagogischen Tradition der Anthroposophie, die damit Konzepte der klinischen Sozialtherapie und klinischen Psychologie für ihre Einrichtungen fruchtbar zu machen sucht. Ihr „ganzheitlicher“ Ansatz verlangt dabei eine konzeptuelle „Anschlussfähigkeit“, und diese hat sich in der „Integrativen Therapie“ angeboten, so dass sich besonders im Suchtbereich verschiedene fachliche Kooperationen ergeben haben (vgl. Petzold, Ebert et al. 2006). Die Herausforderung bestand darin, jungen bis sehr jungen Menschen mit schweren Anpassungsstörungen sowie

Drogen- und Alkoholproblemen einen Betreuungsrahmen zu ermöglichen, der die Qualitäten einer strukturierten klinischen Einrichtung mit Qualitäten und Möglichkeiten einer Jugendhilfeeinrichtung erfolgreich verbindet. Damals gingen die Initiatoren davon aus, dass dies nur über einen stark beziehungsorientierten und engagierten Ansatz sozialer Arbeit gelingen konnte. Diese Annahme hat sich in der Praxis der letzten Jahre bestätigt und wird von den Ergebnissen der aktuellen Erhebungen zu „therapeutischen Wirkfaktoren“ — ein zentrales Konzept des Integrativen Ansatzes (Petzold 2003a, 745, 1037) — in unseren Einrichtungen dokumentiert. Tatsächlich wird den Jugendlichen durch einen hohen Partizipationsgrad die Möglichkeit zur Mitgestaltung und damit auch zur Verbindung und Identifikation mit der Einrichtung bzw. dem Träger gegeben und damit eine beispielgebende Praxis zur Lebensgestaltung persönlich verfügbar.

Jugendliche und Drogen

Es ist heute keine Besonderheit mehr, wenn 11 bis 13-jährige bereits weitreichende Erfahrungen mit Alkohol, Nikotin, Cannabis und nicht selten auch mit Heroin und Kokain machen. Ausschlaggebend dafür, ob aus dem Ausprobieren eine Abhängigkeit erwächst, ist die aktuelle konstitutionelle und psychosoziale Situation in der sich die jungen Menschen befinden. Negative Konstellationen von biographischen Gegebenheiten können zu Entwicklungsstörungen führen. In dieser Phase werden schließlich auch die Weichen für die schulische und berufliche Karriere gestellt; somit kann das Ausprobieren von Drogen in manchen Fällen fatale weit reichende biographische Folgen haben.

Therapeutische Ziele

Mit der Orientierung an der Anthroposophie möchten wir in unseren kulturpädagogisch ausgerichteten Gemeinschaften jungen Menschen in schwierigen Phasen ihrer Persönlichkeitsentwicklung mit zeitgemäßen fachlichen Maßnahmen Hilfestellung leisten und ihnen Unterstützung anbieten. Damit soll es ihnen ermöglicht werden, Orientierung zu finden und dadurch aus ihrer oft „gelernten Hilflosigkeit” herausfinden. Sie können so in einem geschützten Rahmen lernen, die Konflikte und Erfordernisse des Lebens besser zu handhaben, ihre schöpferisch-kreativen Fähigkeiten zu entdecken und zu entfalten, sich als aktiven Gestalter ihrer eigenen Biographie zu erleben und ihre Sozialbeziehungen fruchtbar zu gestalten. Letztendlich soll es ihnen dadurch möglich werden, ihre gesellschaftlichen Teilhabechancen besser ergreifen zu können, sowie eine geschlechtsspezifische, gesellschaftliche und berufliche Identität zu entwickeln. Voraussetzung dafür ist der Erwerb geeigneter Sozialkompetenzen, der Erwerb einer ausreichenden Allgemeinbildung, die Ausbildung hinreichender Frustrationstoleranz und eine gewisse Problemlösekompetenz, all dies neben weiterführenden Schulabschlüssen.

Prämissen

Die Lebenslagen von Familien, Kindern und Jugendlichen werden in ihrer Ganzheitlichkeit und als komplexes soziales System wahrgenommen. Auf dieser Grundlage bestimmt der tatsächliche Hilfebedarf und nicht das “vorhandene” Hilfsangebot den Hilfeverlauf. Durch die Kooperation mit anderen Trägern der Jugend- und der Suchthilfe wird über Trägerinteressen hinaus die jeweils optimale Hilfeform für die Betroffenen ermittelt und ermöglicht. Kinder, Jugendliche und Familien können durch die Einbindung unserer Hilfen in das Gesamtangebot der Jugendhilfe- und Suchthilfeangebote, sowie der anthroposophischen Initiativen durch verschiedene Hilfeformen begleitet werden. Damit wird eine kontinuierliche Hilfeplanung für die Kinder und Jugendlichen möglich gemacht. Wechsel der Betreuungsformen, die z.B. notwendig werden durch Phasen von Selbständigkeit und Hilfebedarf, können so für den Einzelnen im Projekt-Verbund sinnvoll sein. Wir verstehen unseren Ansatz als lebensweltorientiert und integrativ. Deshalb hat beispielsweise Eltern- und Familienarbeit einen ebenso hohen Stellenwert für uns, wie auch das Einbeziehen von sozialen, regionalen, kulturellen und gesellschaftlichen Gegebenheiten.

Partizipation

Partizipation und Mitgestaltung wird ermöglicht, in dem die tragenden Säulen dazu gleichermaßen aus den jungen Menschen, den beratenden Pädagog*innen sowie der Einrichtungsleitung bestehen. Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit dieser tragenden Säulen und ein offenes Leitungswesen ermöglichen eine funktionierende Kinder- und Jugendvertretung. Nur wenn der junge Mensch Mitsprachemöglichkeiten erlebt und umsetzen kann, wird die Partizipationsmöglichkeit für ihn als sinnvoll erlebt. Im Allgemeinen verpflichten wir uns zur Herstellung von Transparenz in allen Entscheidungen des Alltags und im Gruppenleben. Um die jungen Menschen wahrhaftig teilhaben zu lassen, werden für verschiedene Bereiche junge Menschen aus der Gruppe nominiert und erwählt, die verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen und zugleich Ansprechpartner in diesen Bereichen für die anderen Kinder und Jugendlichen sind.

Das betrifft zum Beispiel die Freizeitgestaltung, die Sportverantwortung, die Hausverantwortung und den Vertrauensrat. Strukturell sind einige Punkte klar festgelegt, zum Beispiel wie oft Sport- und Kulturveranstaltungen stattfinden. Die inhaltliche Ausgestaltung der Strukturpunkte ergibt sich aber auch aus Vorschlägen der jungen Menschen und durch Aushandlungsprozesse mit den Mitarbeitern. So werden die Freizeitveranstaltungen an Wochenenden gemeinsam im Gruppengespräch beschlossen und festgelegt, Kulturveranstaltungen und Projekt werden inhaltlich gemeinsam geplant und vorbesprochen.

Bei der Gestaltung der Wohn-, Funktions- und Gruppenräume findet Mitgestaltung statt, da es um den Lebensraum der Kinder und Jugendlichen geht. Der Partizipationsprozess an Absprachen und Regeln innerhalb der Einrichtung ist an unterschiedlichen Stellen der Konzeption beschrieben.

Leistungsumfang

               
ArbeitspädagogikKunst- & MusikpädagogikAuslands- gruppenreisenBeschulungBezugspersonen- arbeitErlebnis- & FreizeitpädagogikSportpädagogikGruppen- und Einzelgespräche
ZurückWeiter

∼ bewirken ∼ Es ist uns ein wichtiges Anliegen, die Versorgung der Einrichtungen aus der Gemeinschaft heraus abzudecken. Der Selbstversorgungsgedanke soll, zumindest im Ansatz, aufgegriffen werden. Hierdurch ergeben sich für die Jugendlichen Arbeits- und Verantwortungsbereiche, wie beispielsweise Küche, Hauswirtschaft, Renovierung, Gartenbau. Dies hilft in sehr positiver Weise, den Lebensraum zu ergreifen und sich mit diesem über den üblichen Rahmen einer Institution hinaus zu identifizieren. 

Ziel der Arbeitspädagogik ist die Entwicklung und Förderung von Fertigkeiten/ Performanzen und Fähigkeiten/ Kompetenzen, sowie die Entwicklung einer realistischen und angemessenen Arbeitshaltung. Durch Arbeit verwandelt der Mensch die Welt. Arbeit ist ein wesentliches Moment seiner Selbstverwirklichung und zugleich Dienst am anderen Menschen. Für den Einzelnen ist es ein wesentliches und wichtiges Erlebnis, in einen Arbeitsprozess einbezogen zu sein und Wertschätzung zu erfahren. Die besondere Bedeutung der Arbeit wird auch darin gesehen, die Jugendlichen bei einem inneren Prozess der persönlichen Stabilisierung zu unterstützen.

∼ gestalten ∼ Künste gehören zu den ältesten Formen der heilenden Pädagogik. Die Anthroposophie hat eigenständige kunstpädagogische und kunsttherapeutische Formen hervorgebracht, die z.B. in eigenen staatlich anerkannten Fachhochschulen (Ottersberg) oder Hochschulen (Witten Herdecke) gelehrt werden. Prinzipiell ist zu sagen, dass die Künste alle Sinne des Menschen anzusprechen vermögen. Sie aktivieren die Perzeption, stimulieren sensorische Wahrnehmung und wirken somit kreativierend auf die Gesamtpersönlichkeit. Es werden aber auch alle, mit den Sinnesvermögen verbundenen, Ausdrucksmöglichkeiten angeregt. Wichtig ist in unserem Ansatz, dass nicht nur ein Sinnes- und Ausdrucksvermögen einbezogen wird, sondern, dass alle Sinnes- und Ausdrucksvermögen einbezogen werden. Hier ergibt sich eine organische Schnittstelle zwischen dem anthroposophischen Ansatz und der integrativtherapeutischen „Anthropologie des schöpferischen Menschen“ (Orth, Petzold 1993).

Schaut man auf die „Abgestumpftheit“ vieler drogenkonsumierender Jugendlicher, wird deutlich, wie sehr anregende, die kreativen Fähigkeiten ansprechende Tätigkeiten notwendig sind. Die verschiedenen kunstpädagogischen und kunsttherapeutischen Möglichkeiten werden im Rahmen der Arbeit in dreifacher Hinsicht eingesetzt: einerseits mit diagnostischer Absicht, denn in der Gestaltung können sich unbewusste Konflikte, verdrängte Probleme zeigen (Osten 2004). Traumatische Erfahrungen, für deren entsetzliche Qualität „keine Worte“ gefunden werden, können in Formen und Farben Gestalt gewinnen, so, dass das eigentlich Unfassliche fassbar wird. 

∼ finden ∼ Seit dem Jahr 2001 führen wir mit unseren Betreuten erlebnispädagogische /therapeutische Gruppenfahrten unter anderem an die türkische Westküste durch. Diese Fahrten haben sich zu einem festen Bestandteil unserer Arbeit entwickelt und werden von den Betreuten wie auch den Mitarbeitern als sehr wertvoll und nachhaltig für den Gesamterfolg der Betreuungsmaßnahme angesehen.

Das naturdominierte Umfeld und die klimatischen Bedingungen, erleichtern das Verarbeiten der hohen Entwicklungsanforderungen in einer Einrichtung mit Tagesstrukturierung. Der fremde Sprachraum fördert eine Konzentration auf die Bezugsgruppe. Die Nähe von Gebirge und Meer ermöglichen vielfältige Aktivitäten. Das sonnige Klima wirkt stimmungsaufhellend. Eine Verfügbarkeit von Alkohol und Drogen ist auf dem „Reithof Truva“ faktisch nicht gegeben

Angesprochen sind junge Menschen, die einen besonderen räumlichen Abstand benötigen und sich für eine weiterführende Maßnahme bei par-ce-val entschieden haben. Über einen befristeten Aufenthalt können sie sich an einen geregelten Tagesablauf ohne Alkohol, Drogen, Internet- und Computerspiele gewöhnen. In dieser Zeit finden eine Abklärung der Persönlichkeits- und/oder Suchtproblematik und der Aufbau von weitergehender Motivation für die stationäre bzw. ambulante Maßnahme in Deutschland statt. Idealerweise sollte die Maßnahme im Alter zwischen 13 und 18 Jahren begonnen werden. Ausnahmen sind jedoch bei gegebener Indikation möglich.

∼ bilden ∼ Viele Jugendliche haben keinen Schulabschluss oder trotz Schulbesuchs erhebliche Wissensdefizite, meist liegen Konzentrations- und Lernstörungen vor. Legasthenie und Rechenschwäche ist keine Seltenheit. Mit gezielten pädagogischen Angeboten werden die genannten Bereiche unterstützt. Da der Besuch regulärer Schulen aufgrund der individuellen Entwicklungssituation in der Regel nicht möglich ist, wird in den brandenburgischen Gruppen eine waldorfpädagogische Beschulung mit staatlich anerkannten Abschlüssen (bis zur mittleren Reife) angeboten. Das gesamte Betreuungskonzept ist bildungspädagogisch ausgerichtet und wird in das Beschulungskonzept integriert. Die Beschulung findet in kleinen Lerngruppen statt. An den Standorten in Sachsen und Hessen findet ein Schultraining statt. Es wird hier aktiv an Schulkooperationen in den Regionen gearbeitet.

∼ lieben ∼ Die Einbindung der Herkunftsfamilie in die Arbeit von par-ce-val  ist ein wichtiges Anliegen; wo immer möglich und im Interesse des Jugendlichen sinnvoll wird versucht, die Familie einzubeziehen (Petzold 2006v). Die Zusammenarbeit mit der Familie erfolgt durch regelmäßige Gespräche, um die Position des Jugendlichen in der Familiendynamik deutlich zu machen, und ein Verständnis beim Jugendlichen und der Familie für vorhandene Konflikte zu erarbeiten, sowie neue Lösungswege zu finden. In diesem Sinne werden neue Konzepte überdacht und dem Einzelfall entsprechende Lösungen gesucht. Ein Beispiel, das an dieser Stelle erwähnt werden kann, ist das Probewohnen des Jugendlichen mit den Eltern auf dem Gelände, um die Beziehungsdynamik und die Übertragungsmuster mit fachlicher Hilfe zu bearbeiten. Ein weiteres Beispiel sind regelhafte Elternseminare und regelmäßige themenzentrierte Abendgruppen mit Eltern und Jugendlichen, um die unterschiedlichen Erlebniswelten anzunähern. Bei all dem ist es wichtig, im systemischen Sinne das Bezugssystem Familie nicht auszuschließen und daran vorbei zu arbeiten oder gar in destruktive Bündnisse mit der einen oder der anderen Seite zu geraten. Es bleibt immer im Einzelfall zu prüfen, welche Intervention sinnvoll und konstruktiv erscheint, und welche neuen kreativen und durchaus auch unkonventionellen Lösungen in Übereinstimmung mit dem jeweiligen Hilfeplan möglich sind. Die Lebenslagen von Familien, Kindern und Jugendlichen werden in ihrer Ganzheitlichkeit und als komplexes soziales System wahrgenommen.

∼ erfahren ∼ Es wird den Jugendlichen im Sinne einer erweiterten Erlebnispädagogik die Möglichkeit geboten, eine breite Palette an aktiven Freizeitgestaltungsmöglichkeiten zu erfahren und die Fähigkeit zu entwickeln, Freizeit bewusst zu gestalten, Hobbys auszubilden etc. . Es wird unter anderem Wert gelegt auf kulturelle Veranstaltungen wie Konzert-, Theater- und Museenbesuche. Gezielte Freizeitprojekte, wie z.B. Segeln, Klettertouren usw. werden mit den Jugendlichen geplant, durchgeführt und gemeinsam ausgewertet. Große Bedeutung haben auch künstlerische Projekte, wie z.B. die eigene semiprofessionelle Produktion einer Hip-Hop-CD oder die Realisierung eines semiprofessionellen Filmprojekts.

∼ fordern ∼ Bewegung bzw. Sportpädagogik hat im Konzept ihren festen Stand. Insbesondere im Bereich der Motivationsbildung können so große Erfolge erzielt werden. Für Jugendliche ist jede Form körperlicher Betätigung von großer Bedeutung, weil sie dazu beiträgt, dass der Leib richtig ergriffen wird. Gerade in der Pubertät ist dies sehr wichtig, da der sich verändernde Leib oft als fremd erlebt wird. Das Spiel, z.B. Ballspiele, sind in besonderer Weise geeignet durch das Eintauchen und „sich vergessen“ diese Fremdheit zu überwinden und Ganzheitserlebnisse zu erfahren. Kung-Fu, Capoeira (Bloem et al. 2004), Leichtathletik, Gymnastik, Volleyball, Fußball, Schwimmen, Basketball sind einige der möglichen Angebote. Besonders erfolgreich erweist sich in diesem Bereich ein moderat aufgebautes Lauftherapieprogramm (Schay et al. 2006); in den vergangenen Jahren haben viele Jugendliche (aber auch Mitarbeitende) das Laufen für sich entdeckt und auch aktiv an Marathonveranstaltungen teilgenommen.

∼ stehen ∼ Viele Jugendliche bringen empfindliche Störungen und Kränkungen ihrer jungen Persönlichkeit mit; hierfür bedarf es an Raum, um mit den Jugendlichen diese Themen zu bearbeiten. Gleichzeitig ist die intensive Gruppendynamik der Bezugsgruppen darauf angewiesen, begleitet und geführt zu werden, destruktive Tendenzen zu erkennen, aufzufangen und ins Positive umzulenken Weiterhin muss gezielt Sozial- und Gemeinschaftsfähigkeit angelegt werden. Mit den Einzelgesprächen wird die Möglichkeit geschaffen, über feste Bezugspersonen eine kontinuierliche, vertrauensvolle Beziehung aufzubauen, die sozusagen als „pädagogisches Halteseil“ den Jugendlichen bei der Bewältigung von Konflikten, Krisen und schwierigen Situationen begleitet. Mit jedem Jugendlichen werden regelmäßige Einzelgespräche geführt, je nach Alter und Entwicklungsstand können diese Gespräche eher beziehungsorientiert und auf Zuwendung ausgerichtet, oder mehr auf die Erkenntnisbildung zielend und aufdeckend sein. Die regelmäßigen Gruppengespräche sind entweder themenzentriert, indikativ oder gehen auf die Gruppendynamik ein.

par-ce-val Jugendhilfe im Verbund

Geschäftsstelle
Kladower Damm 221 / Haus 24
14089 Berlin

gs@parceval.de
030 36431373
030 36431375
Impressum
Datenschutz
Cookie Richtlinien
Cookie Einstellungen
© Copyright - par-ce-val Jugendhilfe - Enfold WordPress Theme by Kriesi
Nach oben scrollen

Diese Seite verwendet Cookies. Mit der Weiternutzung der Seite, stimmst du die Verwendung von Cookies zu.

Einstellungen akzeptierenEinstellungen

Cookie Einstellungen



Cookies

Cookies werden zur Benutzerführung und helfen dabei, diese Webseite zu verbessern. Durch die weitere Nutzung dieser Webseite erklären Sie sich mit unserer Cookie-Police einverstanden. Sofern Sie der Verwendung von Cookies zustimmen, können Sie diese Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen, indem Sie unsere Cookie-Einstellungen in der Datenschutzerklärung aufrufen und dort auswählen, welche Cookies Sie nicht akzeptieren möchten.

Zwingend notwendig

Andere externe Dienste
Datenschutzrichtlinie

Sie können unsere Cookies und Datenschutzeinstellungen im Detail in unseren Datenschutzrichtlinie nachlesen.

Datenschutz
Cookie Richtlinien

Einstellungen akzeptieren